Inselsradeln bis Stockholm

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Die Fahrten über die Inseln Öland, Gotland und Farö haben sich gelohnt. Eigentlich nicht geplant, aber wenn man schon mal da ist, sollte man sich das nicht entgehen lassen … genießt einfach die Fotos!

Die Straßen sind breit genug für Radfahrer und Autos, die Autofahrer nehmen sehr viel Rücksicht auf die Radler und es gibt ein gut ausgeschildertes Netz an Radwegen auf jeder der drei Inseln. Das einzige Problem war der Gegenwind auf Farö. Hier musste ich mein Rad (ohne Gepäck – das habe ich in Farösund stehen lassen) etwa 5 Grad gegen den Wind stellen, um dann doch nur mit ca. 13 km/h vorwärtszukommen. Der „IKEA-Felsen“ in Langershamn war natürlich die Attraktion des Tages. Leider können alle Touristen ganz nah mit dem Auto heranfahren, sodass ich mich in Geduld üben musste, um gute Fotos zu machen … irgendein „Vollpfosten“ hat immer ein pinkes Shirt an und quält visuell damit die Landschaft. Für Gotland habe ich mir extra eine Radkarte gekauft, da mich mein Riesenstraßenatlas hier gnadenlos in Stich gelassen hat. Auch mit dem Wetter hatte ich Glück, geregnet hat es nur nachts oder wenn ich eine feste Unterkunft hatte; dann aber richtig mit stundenlangem Gewitter und Starkregen. Mit der Fähre ging es dann weiter von Visby ans Festland. Es war gar nicht so einfach, die alte Bundesstraße 73 nach Stockholm zu finden. Schon an der ersten Kreuzung stand ich ratlos vor der Autobahn, mit der Erkenntnis, dass mein Atlas hoffnungslos veraltet ist. Eine Dame in Hafenklamotten erklärte mir den Weg vom Hafen zur alten 73, kaum gefunden konnte ich kurvenreich im ständigen auf und ab nach Stockholm fahren. Eine Übernachtung auf einem Campingplatz musste ich allerdings doch noch einlegen. Der Platz für die Zelte war wirklich riesengroß, so konnte ich mir einen Platz suchen, der weit weg von quengelnden Kindern war. Um 22.30 Uhr bauten ein paar junge (blonde) Mädchen, um 16 Jahre, ein Boccaspiel direkt neben meinem Zelt auf. Unnötig zu erwähnen, dass ich eigentlich schon geschlafen habe; obwohl es noch taghell war. Deutlich genervt verscheuchte ich die Mädchen in Hotpants auf den Fußballplatz und machte mir Oropax in die Ohren. Kurz vor dem Einschlafen wunderte ich mich über mich selbst. Erstens verscheucht „man(n)“ keine Mädchen, die neben dem Zelt spielen wollen. Zweitens, wieso tragen die Hotpants, während ich mit zwei T-Shirts, Schlafsack, Ponchoinlet und geschlossenen Zelt überlege, ob ich mir noch Socken anziehen soll … von wegen BIKE HARD!

In Stockholm zog es mich als Fotograf sofort zur Fotografiska (in etwa vergleichbar mit dem c/o Berlin). Super Ausstellung und ein wunderbarer Blick vom Café Blom, mit seinem berühmten selbstgebackenen Brot, über den Hafen und die Altstadt von Stockholm. Die Altstadt mit ihren kleinen Gassen ist natürlich von Touristen überlaufen, aber mit etwas Geduld bekommt man trotzdem gute Fotos. Gekrönt wurde meine Zeit in Stockholm im Moderna Musset (Museum für moderne Kunst) mit einer Sonderausstellung über Duchamps & die Surrealisten und die Frühwerke von Niki de Saint Phalle. So, jetzt bin ich etwa 50 Tage unterwegs und es wird Zeit mit Volldampf zum Nordkap zu fahren, bevor der Winter kommt … der Wetterbericht für den Norden lässt leider nichts Gutes ahnen …